ASH 2013 Multiples Myelom Update – Tag Drei: Vortragssitzungen Am Vormittag

Montag, der 9. Dezember, war der dritte Tag der Jahresversammlung der amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie(ASH), die dieses Jahr in New Orleans statt fand.
Mehr als jeder andere Tag der Konferenz war der Montag mit wichtigen Myelomvorträgen gefüllt, die von 7:00 Uhr morgens bis fast 20:00 Uhr abends gehalten wurden.
Dieses ASH-Update fasst die mündlichen Vortragssitzungen über die Behandlungen des multiplen Myeloms zusammen, die Montag morgen gehalten wurden. Ein ASH-Update, das am Mittwoch veröffentlicht wurde, konzentriert sich auf die Sitzungen, die Montag nachmittag und abend gehalten wurden.
Der Montag Morgen begann mit drei parallel laufenden Vortragssitzungen, die nur dem multiplen Myelom gewidmet waren. Während dieser Sitzungen besprachen die Myelomexperten die Biologie des Myeloms (Zusammenfassungen; auf Englisch), vorklinische Studien über Medikamentenresistenz (Zusammenfassungen; auf Englisch) und Behandlungsoptionen für Patienten mit rezidiviertem und refraktärem Myelom (Zusammenfassungen; auf Englisch). Die letzte Sitzung behandelte drei neue, in der Entwicklung befindliche Myelomtherapien: Afuresertib (GSK2110183), SAR650984 und Filanesib (ARRY-520).
Mittags gab es ebenfalls zwei Vortragssitzungen, die parallel liefen und sich nur mit dem Myelom beschäftigten; auf einer weiteren Sitzung gab es zwei Vorträge über das Myelom (Zusammenfassungen; auf Englisch). Während dieser zwei Myelom-Sitzungen besprachen die Experten erneut die Biologie des Myeloms (Zusammenfassungen; auf Englisch) sowie Behandlungsoptionen für neu diagnostizierte Myelompatienten (Zusammenfassungen; auf Englisch). In dieser Sitzung gab es einen Vortrag, der die sequenzielle Behandlung von zwei Therapien mit einem neuartigen Ansatz des Wechselns zwischen diesen zwei Therapien verglich. Es gab auch mehrere Vorträge über neue Studienresultate, die die Erhaltungstherapie mit Revlimid (Lenalidomid) untersuchten.
Behandlungsoptionen für rezidivierte und refraktäre Myelompatienten
Afuresertib plus Velcade und Dexamethason
Dr. Peter Voorhees von der Universität North Carolinas, Chapel Hill, hielt den ersten Vortrag am Morgen. Er präsentierte die Ergebnisse einer Phase 1b-Studie mit Afuresertib (GSK2110183) in Kombination mit Velcade (Bortezomib) und Dexamethason für die Behandlung des rezidivierten und refraktären Myeloms (Zusammenfassung; auf Englisch).
Insgesamt wurden 81 Myelompatienten in die drei Teile dieser Studie eingeschlossen. Die Patienten hatten eine mittlere Anzahl von drei Vortherapien erhalten.
Der erste Teil der Studie prüfte verschiedene Dosisniveaus für Afuresertib, Velcade und Dexamethason, um die maximal tolerierte Dosis zu bestimmen. In den zweiten und dritten Teilen der Studie wurden Patienten mit der maximal tolerierten Dosierung behandelt.
Von 81 Patienten sprachen 56 Prozent auf die Behandlung an; 3 Prozent der Patienten erreichten eine komplette oder stringente komplette Remission, 15 Prozent eine sehr gute teilweise Remission und 37 Prozent eine teilweise Remission.
Von den 47 Patienten in den zwei Teilen der Studie, die die maximal tolerierte Afuresertib-Dosis erhielten, sprachen 60 Prozent der Patienten an; 4 Prozent erreichten eine stringente komplette Remission, 19 Prozent eine sehr gute teilweise Remission und 36 Prozent eine teilweise Remission.
SAR650984
Der zweite Vortrag wurde von Dr. Joseph Mikhael von der Mayo Klinik gehalten. Dr. Mikhael stellte Ergebnisse einer Phase 1-Studie mit SAR650984, einem monoklonalen Antikörper, vor (Zusammenfassung; auf Englisch).
Die Studie schloss 39 Patienten mit schwer vorbehandeltem Myelom (87 Prozent) oder einem anderen Blutkrebs (13 Prozent) ein. Die Myelompatienten hatten eine mittlere Anzahl von sechs Vortherapien erhalten.
Die Studie untersuchte 12 verschiedene Dosierungen und Kombinationen der Dosierungsfrequenz von SAR650984 im Intervall von 0,0001 mg/kg alle zwei Wochen bis zu 10 mg/kg jede Woche. SAR650984 wurde als Einzelsubstanz gegeben, wobei Patienten, die SR650984 Dosen von 3 mg/kg oder höher erhielten, zusätzlich 100 mg Prednison während ihrer SAR650984-Infusionen erhielten, um infusionsbedingte Nebenwirkungen zu verhindern.
Von den in die Studie aufgenommen Myelompatienten sprachen 25 Prozent derjenigen, die mit mindestens 1 mg/kg SAR650984 alle zwei Wochen behandelt wurden, und 31 Prozent derjenigen, die mit mindestens 10 mg/kg alle zwei Wochen behandelt wurden, auf die Behandlung an.
Die maximal tolerierte Dosis der Einzelsubstanz SAR650984 ist während der Studie noch nicht erreicht worden.
Filanesib mit oder ohne Dexamethason
Der nächste Vortrag wurde von Dr. Jonathan Kaufman von der Emory Universität gehalten. Dr. Kaufman präsentierte Ergebnisse einer Phase 2-Studie mit Filanesib (ARRY-520) mit oder ohne Dexamethason bei Patienten rezidiviertem und refraktärem Myelom (Zusammenfassung; auf Englisch).
Die erste Patientengruppe (37 Prozent der Studienteilnehmer) wurde mit Filanesib allein behandelt; diese Gruppe hatte eine mittlere Anzahl von drei Vortherapien erhalten. Die zweite Patientengruppe (63 Prozent) hatte eine mittlere Anzahl von fünf Vortherapien erhalten und wurde mit Filanesib plus Dexamethason behandelt.
Die Ansprechraten waren für beide Behandlungsgruppen ähnlich: 16 Prozent für die erste und 15 Prozent für die zweite Gruppe. Die mittlere Ansprechdauer und das Gesamtüberleben war für die erste (weniger vorbehandelte) Gruppe länger (Remissionsdauer: 8,6 Monate und 5,1 Monate; Gesamtüberleben: 19 Monate und 11 Monate).
Die Forscher stellten auch fest, dass Patienten mit niedrigen Alpha-1 Acid Glykoprotein-Werten (AAG), das Filanesib bindet, mit größerer Wahrscheinlichkeit auf die Filanesib-Therapie ansprachen; keiner der Patienten mit hohen AAG-Werten sprach auf die Therapie an.
Treanda plus Thalidomid und Dexamethason
Dann berichtete Dr. Stephen Schey vom King`s College in London über Ergebnisse einer Phase 2-Studie mit Treanda (Bendamustin) in Kombination mit Thalidomid und Dexamethason für das rezidiviertes und refraktäres Myelom (Zusammenfassung; auf Englisch).
Die Studie schloss 95 Patienten ein, die mit einer von zwei Treanda-Dosen behandelt wurden. Mehr als drei Viertel der Patienten hatten drei oder mehr Vortherapien erhalten, und fast alle waren mit Thalidomid vorbehandelt, entweder allein oder in Kombination mit einem anderen Medikament.
Die Ergebnisse waren in der Gruppe mit der niedrigeren Treanda-Dosis besser. Von den Patienten, die mit der niedrigeren Dosis behandelt wurden, sprachen 56 Prozent auf die Behandlung an, und das mittlere progressionsfreie Überleben für diese Patienten betrug 8,2 Monate. Die höhere Dosis wurde nicht gut vertragen.
Revlimid plus Cyclophosphamid und Prednison
Den letzten Vortrag über das multiple Myelom hielt Dr. Inger Nijhof von dem University Medical Center in Utrecht.
Dr. Nijhof präsentierte erste Resultate einer Phase 1-Studie, dem Dosis-findenden Teil einer Phase 1/2-Studie, die unter dem Namen REPEAT läuft. Die Studie prüft die Kombination von Revlimid, Cyclophosphamid (Cytoxan) und Prednison bei Patienten, die auf die Vortherapie mit Revlimid refraktär waren (Zusammenfassung; auf Englisch).
Von den 21 in die Phase 1 der Studie eingeschriebenen Patienten waren alle auf Revlimid refraktär, und 76 Prozent waren auf die Vorbehandlung mit Velcade refraktär.
Insgesamt sprachen 67 Prozent der Patienten auf die Dreier-Kombination an; 33 Prozent erreichten mindestens eine sehr gute teilweise Remission. Das mittlere progressionsfreie Überleben betrug 6,3 Monate und das mittlere Gesamtüberleben 15,5 Monate.
Dr. Nijhof meint, dass diese Ergebnisse besser als vorherige Ergebnisse sind, bei denen rezidivierte Patienten, die sowohl auf Revlimid als auch auf Velcade nicht angesprochen haben, ein mittleres Gesamtüberleben von 9 Monaten hatten.
Der zweite Teil der Studie wird die maximal tolerierte Dosis der Dreier-Kombination prüfen. Diese wurde auf 25 mg Revlimid an den Tagen 1 bis 21 eines 28-tägigen Zyklus, 50 mg Cylophosphamid und 20 mg Prednison täglich festgesetzt.
Pomalyst plus niedrig dosiertes Dexamethason gegenüber hoch dosiertes Dexamethason allein
Während der folgenden Vortragssitzung am Vormittag stellte Dr. Meletios Dimopoulos vom Alexandriner Krankenhaus in Athen eine Endanalyse der Ergebnisse der Phase 3-Studie vor, die Pomalyst plus niedrig dosiertes Dexamethason mit hoch dosiertem Dexamethason allein verglich (Zusammenfassung; auf Englisch). Das ist die Studie, die zur Zulassung von Pomalidomid in Europa geführt hat, das unter dem Markennamen Imnovid auf den Markt gebracht wurde.
Von den 455 schwer vorbehandelten, in die Studie eingeschlossenen Myelompatienten waren 75 Prozent auf die Vortherapie mit Revlimid und Velcade refraktär. Diese Endanalyse mit einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 15,4 Monaten bestätigte die Vorteile im progressionsfreien Überleben und bei der Gesamtüberlebensrate für Pomalyst plus niedrig dosiertes Dexamethason im Vergleich zu hoch dosiertem Dexamethason.
Die Ergebnisse beim progressionsfreien Überleben betrugen 4,0 Monate und 1,9 Monate, (Pomalyst+niedrig dosiertes Dexamethason gegenüber hoch dosiertem Dexamethason allein) und die Gesamtüberlebensergebnisse waren 13,1 Monate und 8,1 Monate.
Außerdem hat die aktualisierte, von Dr. Dimopoulos präsentierte Analyse ergeben, dass Pomalyst plus niedrig dosiertes Dexamethason auch bei Patienten mit den risikoreichen chromosomalen Abnormitäten del(17p) und t(4;14) ein verbessertes Überleben gegenüber hoch dosiertem Dexamethason allein zeigte.
Insbesondere scheinen Pomalyst und niedrig dosiertes Dexamethason fast dieselbe Wirkung bei Patienten mit der del(17p) chromosomalen Abnormität wie bei Patienten ohne die t(4:14) oder del(17p) Abnormität zu haben.
Das mittlere Gesamtüberleben von Patienten, die mit Pomalyst und niedrig dosiertem Dexamethason behandelt wurden, betrug 14,0 Monate für Patienten ohne eine der zwei risikoreichen Abnormitäten, 12,6 Monate für Patienten mit der del(17p) Abnormität und 7,5 Monate für Patienten mit der t(4;14) Abnormität.
Die Ergebnisse hinsichtlich Pomalyst und der del(17p) Abnormität in dieser Studie sind denjenigen ähnlich, die später auf der ASH-Tagung am Montag bei zwei Vorträgen über Pomalyst berichtet wurden (siehe verwandte Nachrichten von Myeloma Beacon).
Behandlungsoptionen für das neu diagnostizierte Myelom
Fortlaufende gegenüber wechselnde Gabe von Velcade-Melphalan-Prednison und Revlimid-Dexamethason
Dr. Maria-Victoria Mateos vom Universitätskrankenhaus in Salamanca präsentierte die Ergebnisse einer Studie, die die fortlaufende gegenüber die wechselnde Gabe von Velcade-Melphalan-Prednison (VMP) und Revlimid-Dexamethason (Rd) bei älteren, neu diagnostizierten Myelompatienten (Zusammenfassung; auf Englisch) vergleicht.
Patienten, die das fortlaufende Behandlungsschema erhielten, bekamen neun hintereinander folgende Zyklen VMP, gefolgt von neun hintereinander folgenden Zyklen Rd.
Patienten, die das wechselnde Schema erhielten, fingen mit einem Zyklus VMP an, gefolgt von einem Zyklus Rd, was bis zu 18 Zyklen abwechselte, oder sie begannen mit einem Zyklus Rd, gefolgt von einem Zyklus VMP, die sich ebenfalls für bis zu 18 Zyklen abwechselten.
Nach neun Monaten Behandlung sprachen mehr Patienten, die das wechselnde Schema erhielten, auf die Behandlung (93 Prozent) an als Patienten, die die fortlaufende Behandlung erhielten (89 Prozent). Der Anteil an Patienten, die mindestens eine sehr gute teilweise Remission erreichten, war in der wechselnden Behandlungsgruppe deutlich höher (78 Prozent) als in der fortlaufenden Behandlungsgruppe (56 Prozent).
Außerdem war das mittlere progressionsfreie Überleben nach 20 Monaten für Patienten in der wechselnden Gruppe höher (84 Prozent) als bei Patienten in der fortlaufenden Gruppe (80 Prozent), und die 20-monatige Gesamtüberlebensrate war für Patienten in der wechselnden Gruppe höher (92 Prozent) als bei Patienten in der fortlaufenden Gruppe (88 Prozent).
Obwohl eine längere Nachbeobachtungszeit erforderlich ist, weisen die Ergebnisse bis jetzt darauf hin, dass das Wechselschema zu besseren Ansprechraten und Ergebnissen führen kann.
PAD-Velcade gegenüber VAD-Thalidomid
Dann präsentierte Dr. Pieter Sonneveld vom Erasmus Medical Center in Rotterdam Ergebnisse der HOVON-65/GMMG-HD4-Studie mit langer Nachbeobachtungszeit (Zusammenfassung; auf Englisch). Diese Studie verglich die Wirksamkeit einer Erstlinientherapie mit Velcade-Doxorubicin (Adriamycin)-Dexamethason, gefolgt von einer Velcade Erhaltungstherapie (PAD-Velcade), mit einer Erstlinientherapie mit Vincristin-Doxorubicin-Dexamethason, gefolgt von einer Thalidomid-Erhaltungstherapie (VAD-Thalidomid), bei neu diagnostizierten Myelompatienten.
Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 67 Monaten ist das das mittlere progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben für Patienten mit PAD-Velcade im Vergleich zu Patienten im VAD-Thalidomid-Arm weiterhin länger.
Obwohl sich das mittlere progressionsfreie Überleben zu Beginn der Erhaltungstherapie für die zwei Behandlungsgruppen nicht deutlich unterschied, war das Gesamtüberleben zu Beginn der Erhaltungstherapie für die Patienten mit der Velcade-Erhaltungstherapie besser.
Aktualisierungen zur Revlimid-Erhaltungstherapie
Zwei Vorträge auf der morgendlichen Sitzung am Montag behandelten Aktualisierungen von zwei der drei großen klinischen Studien, die die Wirkung und Sicherheit der Erhaltungstherapie von Revlimid prüften (siehe verwandte Nachrichten von Myeloma Beacon in diesem Frühling mit Aktualisierungen zu allen drei Studien sowie zusätzlichen Hintergrundinformationen; auf Englisch).
Revlimid-Melphalan-Prednison, gefolgt von Revlimid-Erhaltungstherapie
Dr. Dimopoulos, der schon über Pomalyst gesprochen hatte, präsentierte eine aktualisierte Analyse der Phase 3 MM 015-Studie, die die Behandlung mit Revlimid, Melphalan und Prednison als Erstlinientherapie, gefolgt von einer Revlimid-Erhaltungstherapie für ältere, neu diagnostizierte Patienten untersuchte (Zusammenfassung; auf Englisch).
Die Patienten in der Studie erhielten eine von drei Behandlungen. Die erste Gruppe erhielt eine initiale Behandlung mit Melphalan, Prednison und ein Placebo und dann eine Erhaltungstherapie mit einem weiteren Placebo (MP). Die zweite Gruppe erhielt eine initiale Therapie mit Melphalan, Prednison und Revlimid, gefolgt von einem Placebo als Erhaltungstherapie (MPR). Die letzte Gruppe erhielt dasselbe anfängliche Schema wie die zweite Gruppe, gefolgt von einer Revlimid- Erhaltungstherapie (MPR-R).
In der aktuellen Analyse analysierten die Forscher das sogenannte "PFS2" progressionsfreie Überleben, das die Zeit vom Eintritt eines Patienten in die Studie bis zu seiner zweiten Progression misst. Ergebnisse dieser Analyse zeigten, dass das mittlere PFS2 für Patienten, die mit MPR-R behandelt wurden, deutlich länger war (40 Monate) als für Patienten, die MPR (28 Monate) oder MP erhielten (29 Monate).
Jedoch zeigten die Studienergebnisse nicht, dass die Revlimid-Erhaltungstherapie das Gesamtüberleben deutlich verbessert. Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 53 Monaten betrug das mittlere Gesamtüberleben 54 Monate für die MPR-R Gruppe, 52 Monate für die MPR Gruppe und 55 Monate für die MP-Gruppe.
Die Rate der Zweitmalignome war in der Patientengruppe mit Revlimid höher: 11 Prozent für Patienten, die MPR-R erhielten, 11 Prozent für Patienten, die MPR erhielten, und 8 Prozent für Patienten, die MP erhielten.
Stammzelltransplantation, gefolgt von Revlimid-Erhaltungstherapie
Dr. Michel Attal vom Purpan Hospital in Toulouse hielt den nächsten Vortrag. Er präsentierte eine aktualisierte Analyse der IFM 2005-02-Studie, die die Wirkung der Erhaltungstherapie mit Revlimid nach Stammzelltransplantation für neu diagnostizierte Myelompatienten (Zusammenfassung; auf Englisch) untersuchte.
Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 67 Monaten war das mittlere progressionsfreie Überleben für die Patienten mit Revlimid-Erhaltungstherapie deutlich länger (46 Monate)als für Patienten, die eine Placebo-Erhaltungstherapie erhielten (24 Monate).
Jedoch hatten Patienten mit Revlimid-Erhaltungstherapie eine kürzere zweite progressionsfreie Überlebenszeit (Zeit von der Progression nach Erstlinientherapie zur Progression nach der Zweitlinientherapie oder Tod). Genauer gesagt betrug die mittlere zweite progressionsfreie Überlebenszeit 13 Monate für Patienten, die eine Revlimid-Erhaltungstherapie erhielten, im Vergleich zu 24 Monaten für Patienten, die ein Placebo erhielten.
Außerdem war das mittlere Überleben nach der ersten Progression für Patienten, die eine Revlimid-Erhaltungstherapie erhielten, ebenfalls kürzer (29 Monate) als Patienten, die ein Placebo erhielten (49 Monate).
Das führte zu ähnlichen mittleren Gesamtüberlebenszeiten für die Revlimid Erhaltungstherapie-Gruppe (82 Monate) und die Placebo-Gruppe (81 Monate).
Der Anteil an Patienten, die Zweitmalignome entwickelten, war bei Patienten, die eine Revlimid-Erhaltungstherapie erhielten, höher (13 Prozent) als Patienten, die ein Placebo erhielten (7 Prozent).
Meta-Analyse von Revlimid-Erhaltungstherapiestudien
Der letzte Vortrag am Morgen wurde von Dr. Preet Singh von der Mayo Klinik gehalten. Dr. Singh präsentierte die Ergebnisse einer Meta-Analyse von vier randomisierten, klinischen Studien mit insgesamt fast 2,000 Myelompatienten, die die Revlimid-Erhaltungstherapie für das multiple Myelom untersuchten (Zusammenfassung; auf Englisch).
Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass die Erhaltungstherapie mit Revlimid mit einer deutlichen Verbesserung im progressionsfreien Überleben und einer kleinen Verbesserung im Gesamtüberleben verbunden ist. Jedoch ist die Erhaltungstherapie mit Revlimid auch mit einem erhöhtem Risiko von schweren Nebenwirkungen, einschließlich der Zweitmalignome, verbunden.
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Dieser Artikel ist der letzte der täglichen Aktualisierungen der ASH-Tagung von Myeloma Beacon. Über die wichtigsten Themen von der Tagung wird während des Rests der Woche in individuellen, spezifischen Nachrichtenartikeln berichtet. Für eine Liste aller Myelom-betreffenden ASH-Zusammenfassungen, das Programm der Myelom-betreffenden ASH-Sitzungen und alle mit der diesjährigen ASH-Tagung verbundenen Artikel von Myeloma Beacon gibt es jetzt das Beacon’s ASH 2013 Myeloma Gateway.
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