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Phase 1 Studie mit Impfstoff gegen multiples Myelom liefert vielversprechende Ergebnisse

Kein Kommentar Von ; Übersetzt von Sabine Schock
Veröffentlicht: 8. November 2010 15:07
Phase 1 Studie mit Impfstoff gegen multiples Myelom liefert vielversprechende Ergebnisse

Die Ergebnisse einer neuen Phase 1 Studie zeigen, dass ein Impfstoff gegen das multiple Myelom in der Mehrzahl der damit behandelten Myelompatienten mit fortgeschrittener Erkrankung zu einer Krankheitsstabilisierung führte.

Forscher vom Beth Isreael Deaconess Medical Center und vom Dana Farber Cancer Institut haben einen Anti-Myelom-Impfstoff entwickelt, indem sie Myelomtumorzellen mit dendritischen Zellen kombinierten. Dendritische Zellen sind Zellen, die helfen, das Immunsystem zu aktivieren. Nach Impfung (Vaccinierung) des Patienten stimuliert der Impfstoff das Immunsystem, um eine Antwort gegen Myelomproteine hervorzurufen. Dadurch erkennt das Immunsystem die Myelomzellen als "fremd" und zerstört sie. Diese Form der Krebsbehandlung, bekannt als "Immuntherapie", könnte eines Tages als eine Alternative zur Chemotherapie oder Stammzelltransplantation zur Verfügung stehen.

Insgesamt 18 Patienten mit multiplem Myelom wurden in die Studie aufgenommen. Die Patienten hatten im Durchschnitt vier vorhergehende Therapien erhalten. Vierzehn Patienten hatten vorher eine Hochdosischemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation bekommen.

Die dendritischen Zellen, die für den Impfstoff verwendet wurden, wurden aus einer Untergruppe von weißen Blutkörperchen(Leukozyten) gewonnen, die von jedem Patienten gesammelt wurden.  Vor der Impfung (Vaccinierung) wurden Tumorzellen vom Knochenmark der Patienten gesammelt und vor der Impfung mit den dendritischen Zellen verbunden.

Die Patienten wurden in drei Gruppen eingeteilt, von denen jede eine Impfung mit einer unterschiedlichen Konzentration von dendritischen und Tumorzellen erhielt.

Nach der Impfung zeigten 11 Patienten mindestens eine Verdopplung von tumor-reaktiven Leukozyten. Die Wissenschaftler stellten ebenso fest, dass die Impfung Antikörper gegen mehrere Proteine erzeugte, die von den Tumorzellen produziert wurden.

Eine Krankheitsstabilisierung wurde bei 11 Patienten im Anschluss an die Impfung erreicht. Die längste Dauer dieser Stabilisierung ohne Krankheitsprogression, die von einem Patienten erreicht wurde, war 41 Monate. Die kürzeste beobachtete Dauer war 2,5 Monate und wurde bei vier Patienten gesehen.

Der Impfstoff wurde gut vertragen und verursachte keine Abnahme der Leukozyten oder eine autoimmune Reaktion. Dies ist ein Zustand, in der das Immunsystem des Patienten die eigenen Zellen und Gewebe angreift. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Röte und Schmerz an der Impfeinstichstelle.

Die Forscher schlugen vor, dass zukünftige Studien den Einsatz des Impfstoffs bei Myelompatienten nach Stammzelltransplantation untersuchen sollten.

Für weitere Information kann man die Zusammenfassung der Studie auf Englisch in der Zeitschrift Blood nachlesen.

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