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ASH 2012 - Tag Drei: Präsentationen am späten Nachmittag
By: The Myeloma Beacon Staff; Published: December 17, 2012 @ 1:53 pm | Comments Disabled
Der 10. Dezember war der dritte Tag der Jahresversammlung der amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie (ASH), die in Atlanta stattfindet, und er war voll mit Vorträgen über das multiple Myelom. Die Vorträge fingen früh am Morgen an und gingen im Laufe des Nachmittags weiter.
An diesem Tag wurden mindestens 11 verschiedene Vortragssitzungen abgehalten. Viele Sitzungen über das multiple Myelom fanden gleichzeitig statt. In Anbetracht der großen Zahl von Myelomvorträgen wird Myeloma Beacon die wichtigsten vier zusammenfassen.
Die in dieser Aktualisierung zusammengefasste Sitzung berichtet über mehrere wichtige Studien einschließlich zweier Vorträge über Kombinationstherapien, die das kürzlich zugelassene Kyprolis (Carfilzomib) betreffen, und einen anderen Vortrag über Lorvotuzumab Mertansine, ein einzigartiges neues Medikament, das eine chemotherapeutische Substanz mit einen Antikörper verbindet.
Pomalidomid, Velcade und Dexamethason
Dr. Paul Richardson vom Dana-Farber Cancer Institute in Boston hielt den ersten Vortrag der Sitzung. Er präsentierte Ergebnisse einer Phase 1-Studie einer Kombination mit Pomalidomid, Velcade (Bortezomib) und Dexamethason bei rezidivierten und refraktären Myelompatienten.
Pomalidomid ist eine immunmodulatorische Substanz. Dies bedeutet, dass sie das
Immunsystem eines Patienten so aktiviert, dass es Myelomzellen angreift und zerstört. Es gehört derselben Substanzklasse wie Thalidomid und Revlimid (Lenalidomid) an.
Pomalidomid wird von Celgene entwickelt, dieselbe Firma, die Revlimid und Thalidomid in den Vereinigten Staaten und international vermarktet. Es wird zurzeit von der amerikanischen Bundesbehörde zur Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln für die Anwendung bei rezidivierten und refraktären Myelompatienten geprüft.
Die Studie schloss 15 rezidivierte und refraktäre Myelompatienten ein, die eine mittlere Anzahl von zwei Vortherapien erhalten hatten. Alle Patienten waren schon mal mit Revlimid und Velcade behandelt worden.
Insgesamt sprachen 73 Prozent der Patienten auf die Behandlung an. 27 Prozent erreichten eine sehr gute teilweise Remission und 46 Prozent eine teilweise Remission. Die mittlere Zeit bis zum Ansprechen betrug ein Behandlungszyklus.
Die häufigsten Nebenwirkungen waren Erschöpfung (60 Prozent), Ödeme (40 Prozent) und niedrige Thrombozytenzahlen (40 Prozent). Die Forscher beobachteten keine peripheren Neuropathien (Schmerzen und Mißempfindungen in den Extremitäten).
Lorvotuzumab Mertansine Plus Revlimid und Dexamethason
Der zweite Vortrag wurde von Dr. Jesus Berdeja vom Sarah Cannon Research Institute in Nashville, Tennessee, gehalten. Er präsentierte Ergebnisse einer Phase 1-Studie von Lorvotuzumab Mertansine in der Kombination mit Revlimid und Dexamethason.
Lorvotuzumab Mertansine (IMGN901) wird von der amerikanischen Biotech Firma ImmunoGen entwickelt. Es ist eine chemotherapeutische Substanz (Mertansine), die an einen Antikörper (Lorvotuzumab) gekoppelt ist, der die Chemotherapie zur Krebszelle leitet. Der Lorvotuzumab-Teil des Medikamentes erkennt das CD56-Protein auf der Oberfläche von Myelomzellen. Etwa 70 Prozent der Myelompatienten haben Myelomzellen mit dem CD56 Protein.
Die Studie schloss 44 Myelompatienten ein, die mit einer mittleren Anzahl von zwei Vortherapien behandelt worden waren. Das mittlere Patientenalter betrug 63 Jahre.
Von 39 auf ihr Ansprechen ausgewerteten Patienten sprachen 57 Prozent der Teilnehmer auf die Kombinationstherapie an. 3 Prozent erreichten eine stringente komplette Remission, 28 Prozent eine sehr gute teilweise Remission und 26 Prozent eine teilweise Remission.
Die häufigsten Nebenwirkungen schlossen periphere Neuropathien (56 Prozent), Erschöpfung (42 Prozent), niedrige Leukozytenzahlen (32 Prozent) und niedrige Thrombozytenzahlen (32 Prozent) ein.
Kyprolis, Cyclophosphamid und Dexamethason
Dr. Antonio Palumbo von der Universität Turin besprach die Ergebnisse einer Phase 1-Studie mit Kyprolis, Cyclophosphamid und Dexamethason bei älteren neu diagnostizierten Myelompatienten, die für eine Stammzelltransplantation nicht in Frage kommen.
Die Studie schloss 58 Patienten mit einem mittleren Alter von 71 Jahren ein.
Alle Studienteilnehmer sprachen auf die Therapie an. 23 Prozent hatten eine stringente komplette Remission, 30 Prozent eine komplette oder nahezu Komplette Remission, 24 Prozent eine sehr gute teilweise Remission und 23 Prozent eine teilweise Remission.
Die progressionsfreie Jahresüberlebensrate war 88 Prozent und die Gesamt-Jahresüberlebensrate 87 Prozent.
Die häufigsten schweren Nebenwirkungen schlossen niedrige Leukozytenzahlen (15 Prozent), niedrige rote Blutkörperchen (12 Prozent), Infektionen (10 Prozent), Komplikationen mit dem Herzen (5 Prozent) und niedrige Thrombozytenzahlen (5 Prozent) ein.
Kyprolis, Revlimid und niedrig dosiertes Dexamethason
Der letzte Vortrag der Sitzung war ebenfalls über Kyprolis. Dr. Neha Korde vom National Institute of Health in Bethesda, Maryland, präsentierte Ergebnisse einer Phase 2-Studie mit Kyprolis in der Kombination mit Revlimid und niedrig dosiertem Dexamethason bei neu diagnostizierten Myelompatienten.
Die Forscher planen, 45 neu diagnostizierte Patienten einzuschließen. Alle Patienten erhalten eine Behandlung mit Kyprolis, Revlimid und niedrig dosiertem Dexamethason für acht Behandlungszyklen. Patienten, die eine stabile Erkrankung haben oder besser haben, werden ein Jahr eine Revlimid Erhaltungstherapie erhalten.
Zurzeit schließt die Studie 28 Patienten mit einem mittleren Alter von 60 Jahren ein.
Bis jetzt sprachen 95 Prozent der Patienten auf die Kombinationstherapie an. 65 Prozent hatten eine stringente komplette Remission, 20 Prozent eine sehr gute teilweise Remission und 10 Prozent eine teilweise Remission.
Die häufigsten schweren Nebenwirkungen waren niedrige Leukozytenzahlen (60 Prozent), erhöhte Leberwerte (20 Prozent), Erschöpfung (15 Prozent), Ausschlag (15 Prozent), Herzversagen (10 Prozent) und Atemnot (10 Prozent).
Weitere Berichte über die wichtigsten Forschungsresultate werden im Laufe der Woche erscheinen. Für alle mit der diesjährigen ASH-Sitzung verbundenen Beacon-Artikel, siehe bitte die vollständige ASH-2012-Berichterstattung von Myeloma Beacon.
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