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Dosis reinfundierter Lymphozyten scheint keinen Einfluss auf die Prognose nach früher Stammzelltransplantation zu haben
By: Virginia Li; Published: May 22, 2012 @ 11:41 am | Comments Disabled
Die Ergebnisse einer neuen Analyse weisen darauf hin, dass die Dosis reinfundierter Lymphozyten während einer autologen Stammzelltransplantation keinen Einfluss auf Rezidiv- oder Überlebensraten bei neu diagnostizierten Myelompatienten hat.
"Diese Ergebnisse scheinen zu zeigen, dass die Menge der im Zusammenhang mit einer frühen autologen Stammzelltransplantation reinfundierten Lymphozyten die Prognose nicht beeinflusst. Für die Situation im Rezidiv müssen weitere Analysen durchgeführt werden," sagte Dr. Laura Percy, Studienleiterin vom University College London.
Hochdosis-Chemotherapie gefolgt von autologer Stammzelltransplantation ist ein Standardtherapieverfahren für neu diagnostizierte Myelompatienten im Alter bis 70 Jahren. Bei diesem Verfahren werden Stammzellen aus dem Blut eines Patienten vor der Hochdosis-Chemotherapie gesammelt. Der Patient erhält diese Zellen im Anschluss an die Chemotherapie zurückinfundiert, um die während der Behandlung zerstörten Zellen zu ersetzen.
Während die Stammzelltransplantation klare Vorteile im progressionsfreien und Gesamtüberleben gezeigt hat, ist wenig über den potenziellen Beitrag anderer Blutzelltypen bekannt, die ebenfalls während des Transplantationsprozesses reinfundiert werden können.
Ergebnisse einer im Jahre 2004 von Dr. Luis Porrata von der Mayo Klinik in Rochester, Minnesota, durchgeführten Analyse wiesen darauf hin, dass Patienten, die mehr als 500 Millionen Lymphozyten pro Kilogramm Körpergewicht als Teil ihrer Stammzelltransplantation erhielten, ein verbessertes progressionsfreies und Gesamtüberleben hatten. Jedoch berichtete eine spätere Studie, dass die Lymphozytendosis nach der Chemotherapie zu einer schnelleren Regenerierung der Lymphozyten führte, aber keine Wirkung auf die Überlebensergebnisse hatte.
In der jetzt durchgeführten Studie versuchten Dr. Percy und ihre Kollegen herauszufinden, ob die Dosis der reinfundierten Lymphozyten als ein Teil einer Stammzelltransplantation die Prognose beeinflussen würde.
Sie analysierten Daten von 251 Myelompatienten, die zwischen 1993 und 2008 im University College Krankenhaus in London eine Stammzelltransplantation als ein Teil ihrer initialen Therapie erhalten hatten.
Von den 251 in die Analyse eingeschlossenen Patienten erhielten 20 Prozent Stammzellen, die nur einen unbedeutenden Anteil an Lymphozyten enthielten. Der Rest der Patienten erhielt Stammzellen, die eine mittlere Dosis von 90 Millionen Lymphozyten/kg enthielten.
Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 39 Monate.
Sechs Monate nach der Transplantation erreichten 53 Prozent der Patienten mindestens eine sehr gute teilweise Remission, 36 Prozent erreichten eine teilweise Remission, 4 Prozent hatten eine stabile Erkrankung und 7 Prozent hatten einen Progress oder starben. Es gab keinen bedeutenden Unterschied in den Ansprechraten zwischen Patienten, die Stammzellen mit und ohne Lymphozyten erhielten.
Insgesamt betrug das mittlere progressionsfreie Überleben 22 Monate und das mittlere Gesamtüberleben 62 Monate.
Die Forscher fanden keinen statistisch bedeutenden Unterschied in den beiden Überlebensraten zwischen Patienten, die Stammzellen mit unbedeutenden Lymphozytenzahlen, Stammzellen mit weniger als 90 Millionen Lymphozyten/kg erhielten und Stammzellen mit mehr als 90 Millionen Lymphozyten/kg erhielten.
In Korrespondenz mit Myeloma Beacon bemerkte Dr. Porrata - Autor der 2004-Studie, die einen Einfluss der Lymphozytendosis auf Transplantationsergebnisse fand - dass seine Studie Regenerierungs- und Überlebensraten bewertet hat, nachdem Patienten eine deutlich höhere mittlere Dosis an reinfundierten Lymphozyten erhalten hatten als in der gegenwärtigen Studie.
"Es wäre interessant gewesen zu sehen, ob es einen weiteren Unterschied im Überleben gegeben hätte, wenn Dr. Percy einen höheren Cut-off als 90 Millionen Lymphozyten/kg verwendet hätte," sagte Dr. Porrata.
Ein wichtiger Unterschied zwischen der gegenwärtigen Studie und der 2004 Porrata-Studie besteht darin, dass sich die gegenwärtige Studie ausschließlich auf neu diagnostizierte Myelompatienten konzentriert hat, die Stammzelltransplantationen erhielten. Die 2004 Studie von Dr. Porrata schloss sowohl neu diagnostizierte als auch rezidivierte Myelompatienten ein.
Faktoren, die die Prognose nach der Stammzelltransplantation in der gegenwärtigen Studie beeinflussten, waren Geschlecht, Ansprechtiefe vor der Transplantation und Krankheitsprogression im Anschluss an die initiale Therapie oder Tranplantation.
Für weitere Informationen, siehe bitte die Studie im British Journal of Haematology [1] (Abstrakt).
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[1] British Journal of Haematology: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1365-2141.2011.09023.x/full
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